tag:blogger.com,1999:blog-22882939572599079572024-03-06T04:12:34.278+01:00Der Dumme FuchsDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.comBlogger74125tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-61740146431883446052017-07-10T08:00:00.000+02:002017-07-10T08:00:26.514+02:00Umzug<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjfMKAGThsvA8pbXFxTVntQ531fZnkQe8iRlaX-jQZuM_wUViUn-IXW61eTqeLXreCA-FHVzvIpbsNLKs3_zEaqMhIr7inHr1ePqSuB5bTrKRH7XKOA1YvPKmU8xdg7_WOIZ97PM33z1R_J/s1600/IMG_2150.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="213" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjfMKAGThsvA8pbXFxTVntQ531fZnkQe8iRlaX-jQZuM_wUViUn-IXW61eTqeLXreCA-FHVzvIpbsNLKs3_zEaqMhIr7inHr1ePqSuB5bTrKRH7XKOA1YvPKmU8xdg7_WOIZ97PM33z1R_J/s320/IMG_2150.JPG" width="320" /></a></div>
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Wie man oben unschwer erkennen kann, war ich die letzten Monate mit <i>Pokemon Go</i> beschäftigt (ich weiß, dass das Spiel mittlerweile auch niemanden mehr juckt, aber die Anspielung konnte ich mir nicht verkneifen). Insgesamt wollte ich im Juli jetzt mal einen Schnitt machen, einige Artikel überarbeiten, löschen und dann natürlich auch endlich mal schreiben. Allerdings bietet es sich an, wenn ich solch einen Schnitt mache, auch die Plattform zu wechseln, da mir diese in vielerlei Hinsicht einfach besser gefällt. Damit kann man meinen Blog demnächst unter <a href="http://dummerfuchsblog.wordpress.com/">dummerfuchsblog.wordpress.com</a> finden.<br />
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Bis dahin<br />
Der Dumme FuchsDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-46822518084315228862016-07-03T12:00:00.000+02:002016-07-03T12:00:07.873+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
"Die arme Fanny! Sie hätte ihn nicht so schnell vergessen können."<br />"Ich glaube Ihnen, dass sie dies bestimmt nicht getan hätte", erwiderte Anne leise und volle Mitgefühl.<br />"Es hätte ihrem Wesen ganz und gar nicht entsprochen. Sie verehrte ihn über alle Maßen."<br />"Es würde dem Wesen jeder Frau widersprechen, die aufrichtig liebt."<br />Captain Harville lächelte, als wollte er sagen: 'Nehmen Sie dies für Ihr Geschlecht in Anspruch?'<br />Und Anne beantwortet die Frage, wobei sie ebenfalls lächelte: "Ja, wir vergessen Sie bestimmt nicht so schnell, wie Sie uns vergessen. Vielleicht ist das mehr unser Schicksal als unser Verdienst. Wir können nicht anders. Wir leben still und zurückgezogen zu Hause, und unsere Gefühle lassen uns nicht los. Sie aber können nicht untätig sein. Sie haben Ihren Beruf und immer diese oder jene Aufgaben und Pflichten, die Sie unverzüglich in die Welt zurückrufen; und dauernde Beschäftigung und dauernder Wechsel schwächen alle Eindrücke ab."<br />[...]<br />"Ich kann den Büchern keine Beweiskraft zugestehen."<br />"Wie sollen wir dann aber irgend etwas beweisen?"<br />"Wir sollen gar nichts beweisen. Wir dürfen nicht erwarten, dass wir in diesem Punkte je irgend etwas beweisen können. Die Verschiedenheit unserer Ansichten lässt keinen Beweis gelten. Wahrscheinlich beginnt jeder von uns mit einem kleinen Vorurteil zugunsten seines eignen Geschlechts, und um dieses Vorurteil bestätigt zu sehen, halten wir alle Ereignisse in unserem Umkreis fest, die dazu dienlich sein können; viele dieser Ereignisse und vermutlich diejenigen, die uns am meisten beeindrucken, mögen gerade derart sein, dass man sie nicht erzählen kannn, ohne eine bestimmte Überzeugung damit zum Ausdruck zu bringen oder in gewisser Hinsicht etwas zu sagen, was eigentlich nicht gesagt werden sollte."</blockquote>
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Jane Austen, <i>Überredung</i> S. 279ff (282)</div>
Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-16922091008979603422016-06-26T12:00:00.000+02:002016-06-26T12:00:15.903+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
When we think of all the work, big with promise of the future, that went on in those centuries which modern writers in their ignorance used once to set apart and stigmatize as the 'Dark Ages'; when we consider how the seeds of what is noblest in modern life were then painfully sown upon th esoil which Imperial Rome had prepared; when we think of the various work of a Gregory, a Benedict, a Boniface, an Alfred, a Charlemagne, we feel that there is a sense in which the most brilliant achievements of pagan antiquity are dwarfed in comparison with these."</blockquote>
Fiske: The Beginnnings of New England, or the Puritan Theocracy in its Relations to Civil and Religious Liberty<br />
zitiert in:<br />
James Walsh, <i>Medieval Medicine</i>Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-14787082632326852712016-06-19T12:00:00.000+02:002016-06-19T12:00:09.127+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Aber der Witz ist nicht nur eine Waffe. Man kann den Gegner damit nicht nur aus dem Hinterhalt beschießen, man kann ihn durch einen Witz auf auf elegant Art entwaffnen. In seiner sublimsten Form stiftet der Witz Frieden im hitzigsten Kampf. Auch dafür ein Beispiel:<br />Staatsgespräche werden protokolliert. So liegt etwa das Konkordatsgespräch Napoleons als Protokoll vor, wo es um eine Abmachung zwischen Staat und Kirche ging. Nun war Napoleon bekanntermaßen ein Kirchenhasser. Er war entschlossen, der katholischen Kirche den Todesstoß zu versetzen, und hatte tatsächlich den Papst gefangen nehmen lassen (- was nicht weiter tragisch war; man hat einfach einen neuen Papst gewählt).<br />Jedenfalls - der Kirchenhasser Napoleon empfängt den Vertreter der katholischen Kirche, Kardinal Ercole Consalvi, und merkt sofort, dass dieser Consalvi ihm intellektuell überlegen ist. Das regt ihn maßlos auf. Der kleine Korse springt auf und brüllt: "Eminenz, wissen Sie nicht, dass ich, Napoleon Bonaparte, die Kirche zerstören kann?!" Worauf Consalvi wortwörtlich antwortet: "Sire, die Kirche zu zerstören, haben in all den Jahrhunderten wir Bischöfe nicht geschafft. Das schaffen Sie auch nicht."</blockquote>
Willibert Pauels, <i>Wenn dir das Lachen vergeht</i>, S. 200fDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-31538775228155206682016-06-12T12:00:00.000+02:002016-06-12T12:00:12.881+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Dennoch ist es eine Sache von äußerster Gefährlichkeit, der Arbeit diesen Charakter absprechen zu wollen. Durch diese Fiktion, Arbeit "diene" <i>nicht </i>primär zu etwas anderem, geschieht genau das Gegenteil von dem, was man zu tun meint oder vorgibt. Es geschieht genau das Gegenteil einer "Befreiung" oder "Rehabilitierung" des arbeitenden Menschen. Es geschieht präzis das, was die Unmenschlichkeit der totalen Arbeitswelt tatsächlich ausmacht: die endgültige Fesselung an den Produktionsprozess, der selber als die in sich sinnvolle Verwirklichung menschlichen Daseins verstanden und proklamiert wird.</blockquote>
Josef Pieper, <i>Muße und Kult</i>, S.106Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-66325684998119351672016-06-09T18:42:00.000+02:002016-06-09T18:42:00.672+02:00"Hier irrt Llambi!"In den letzten Wochen hat sich bei mir eine schon morbide anmutende Faszination entwickelt. Regelmäßig habe ich nicht nur die Sendung <i>Let's Dance</i> im Fernsehen verfolgt - an dieser Stelle übrigens Glückwunsch an die Gewinnerin Victoria! -, die einzige im TV, bei der ich das überhaupt mache, <a href="http://dummerfuchs.blogspot.de/2015/11/lets-dance.html">obwohl ich ja die polnische Ausgabe bevorzuge.</a><sup>1</sup> Nach jeder Sendung musste ich dann auch einfach den Kommentar von Michael Hull in seiner Kolumne "Hier irrt Llambi!" bei der Neuen Osnabrücker Zeitung (<a href="http://www.noz.de/suche/?q=hier+irrt+llambi">NOZ</a>).<sup>2</sup> Nicht wirklich, weil ich jemals mit den Inhalten übereinstimmte, sondern einfach, weil ich wissen musste, was er denn so schreibt. Ob es besonders klug ist, kontinuierlich etwas zu lesen, von dem man weiß, dass man damit nicht übereinstimmen wird, kann jeder für sich selbst beantworten.<br />
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Dabei fängt es schon beim Titel an: "Hier irrt Llambi!" Dummerweise hat <i>Let's Dance</i> nun mal, für die, die es nicht wissen, drei Juroren. Neben <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Llambi">Joachim Llambi</a> sitzen da noch <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jorge_Gonz%C3%A1lez_(Model)">Jorge Gonzále</a>z und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Motsi_Mabuse">Motsi Mabuse</a>. Also nur gegen einen davon vorzugehen, auch wenn dessen Position als herausstechend wahrgenommen wird, ergibt wenig Sinn. Die Beschwerde, ein Kandidat bekomme zu viele oder auch zu wenige Punkte, bezieht sich immer auf alle drei (mir fallen zumindest nur wenige Ausnahmen ein). Fairerweise muss ich dazu sagen, dass es möglich ist, dass der Name der Kolumne nicht von Herrn Hull gewählt worden ist.<br />
Ganz allgemein kann diese Kolumne allein durch ihr Format frustrieren, da sie mehr als ganz kurzer Kommentar zu den einzelnen Tänzen anzusehen sind - wenn denn alle Tänze überhaupt angesprochen werden. So ergibt sich dann auch leider selten ein tieferer Einblick in die Charakteristik eines Tanzes, den ein Kandidat nun erfolgreich dargestellt hat oder nicht. Trotzdem ergaben sich einige interessante Bemerkungen.<br />
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So kommentiert er am 30.04.16 zum Beispiel die Bewertung für Ulli Potofski mit den Worten: "Llambis Quatsch wird immer 'quätscher'!". Allein sprachlich ist dieser Satz fürchterlich und sollte Schmerzensgeldansprüche berechtigen. Allerdings kann ich mir auch inhaltlich ein spöttisches Lächeln nicht unterdrücken. Was war der Kontext? Ulli Potofski "tanzte" in der siebten Sendung eine Samba, zeigte aber immer noch keine nennenswerten Verbesserungen, sodass selbst die gnädigen Juroren González und Mabuse gerade mal einen Punkt verliehen, obwohl sie ihm sonst zwei bis drei gaben. Nun hatte sich Ulli mit Herrn Llambi aber auf eines verständigt: Der MSV Duisburg<sup>3</sup> habe sein letztes Spiel gewonnen, dafür solle er dann zwei Punkte verdienen, bei einem verhinderten Abstieg drei. Dem stimmte der harte Juror zu. So kam es zu der absurden Situation, in der Ulli den Tiefrekord von vier Punkte und die meisten dazu vom strengen Herrn Llambi erhielt. Also handelt es sich dabei gar nicht um ein falsches Verhältnis von Bewertung und Leistung, sondern um ein Einverständnis, das zu einem der besten Momente der gesamten Staffel geführt hat, in dem selbst Herr Llambi einmal den tosenden Applaus entgegennehmen konnte. So kann man es zumindest sehen. Humorlose Menschen kommentieren das mit einem grausigen "Wortspiel".<br />
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Das nächste fällt in die Kategorie des berühmten Glashauses, in dem man nicht mit Steinen werfen sollte. Die Einführung zur Kolumne (welche wiederum nicht von Hull geschrieben worden sein muss) liest sich in etwa so: "Bei „Let‘s Dance 2016“ punktet Juror Llambi mit Pointen. Aber liegt er wirklich immer richtig?" Aus meiner Sicht sollte man es bei solch einer Einleitung vermeiden, selbst versuchen mit Pointen zu punkten. Genau das versucht er aber am 07.05.16 (zumindest hoffe ich inständig auf eine Pointe, denn ernst gemeint hat er das hoffentlich nicht). Hier wirft er Julius Brink vor, zu hoch bewertet worden zu sein, denn eigentlich sei seine Leistung noch unter der Ulli Potofski anzusiedeln. Als Kontext sei gesagt, dass Ulli für seinen Rock'n'Roll genau drei Punkte bekam und Julius als Premiere einen Lindy Hop tanzte, bei dem selbst seine Profitanzpartnerin Ekaterina Leonova ein wenig überfragt gewesen zu sein schien. Vergleichbar waren diese Tänze überhaupt nicht, denn Ulli hat in dieser Sendung meist neben angesessen und Vadim Gabuzov, einem weiteren Profitänzer, die meiste Arbeit machen lassen. Als guter Spruch kommt das nichtsdestoweniger bestimmt gut.<br />
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Am 23.04.16 kommentiert Michael Hull Llambis Verhalten am Jurorenpult, da er sich mit Frau Mabuse auf eine Auseinandersetzung eingelassen hat, was auch davor und danach hin und wieder mal passierte. Übrigens unterschlägt Michael Hull völlig, dass die Diskussion von Frau Mabuse ausging. So nimmt er sie in Schutz, da sie als mehrfache deutsche Meisterin ja wisse, was sie sage. Nun, denken wir das mal weiter. Folgendes kann Herr Llambi auf seinem Konto verbuchen:<br />
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Zu seiner aktiven Zeit war er der einzige, der in allen drei Sektionen (Standard, Latein, 10 Tänze) im Finale einer Deutschen Meisterschaft stand. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn ist er als Wertungsrichter im Profi- und Amateurverband tätig. Neben vielen nationalen Turnieren, wertet er Welt- und Europameisterschaften.<sup>4</sup></blockquote>
Klingt fast so, als wisse auch er, wovon er da redet. Natürlich würde dieses Eingeständnis die gesamte Kolumne ad absurdum führen. Es ist einfach bezeichnend, wie blind man sein kann. Einer Person zu verbieten, andere zu kritisieren, jedoch mit einer Begründung, die verhindern sollte, das man die eben noch kritisierte Person selbst kritisieren darf.<br />
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Der letzte Punkt ist für mich einfach nur amüsant. Am 28.05.16 stellt Michael Hull die Frage, ob die Jury Jana Pallaske absichtlich Punkte wegnehme. Nebulös bezieht er sich auf seine eigene Zeit bei <i>Let's Dance, </i>trotzdem halte ich den Vorwurf für sehr gewagt. Ich frage mich aber, wie er überhaupt auf die Idee kommt, ich persönlich habe mich eher gefragt, warum sie so viele bekommt, aber das nur am Rande. In den zwei Wochen davor erhielt sie 57 und 58 von 60 möglichen Punkten und ihr Durchschnitt betrug auf die gesamte Staffel gesehen 27,33 von 30 Punkten pro Tanz. Viel mehr kann man eigentlich nicht geben! Vom Tatbestand kann der Vorwurf schon gar nicht greifen, aber die Begründung dafür ist noch besser. Angeblich solle damit der Zuschaue angespornt werden, für sie anzurufen. Das ist aber gehörig nach hinten losgegangen: Im Halbfinale musste sie bereits zittern und trotz der besseren Leistung landete sie im Finale noch hinter Sarah Lombardi auf Platz drei.<br />
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Neben der Sendung selbst war es also eine schöne Reise, diese Kolumne Woche für Woche zu lesen. Frustrierend war für mich immer nur die Kürze der Kommentare und teilweise auch die Auswahl der diskutierten Tänzer. Wenn ein Tänzer tatsächlich 30 Punkte erhalten hat, sollte man da nicht über sie reden? Aber gerade in den letzten Kolumnen fällt Victoria Swarovski irgendwie nicht auf. Dabei hat sie einige der besten Tänze der Staffel getanzt, beispielsweise ihren Tango, den Quickstep und vor allem ihr Paso Doble.<br />
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<sup>1</sup>Am Rande soll erwähnt sein, dass ich die letzte Staffel verpasst habe, da mir nicht bewusst war, dass die Polen pro Jahr zwei produzieren.<br />
<sup>2</sup>Ich sollte auf eines hinweisen: Man kann leider nur fünf Artikel pro Monat betrachten.<br />
<sup>3</sup>Dabei handelt es sich um Llambis Lieblingsmannschaft.<br />
<sup>4</sup>http://www.workshopfestival.de/bremen/trainer/standardLatein.htmlDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-23841687275169908242016-06-07T12:00:00.000+02:002016-06-07T12:00:07.956+02:00Der 100. Katholikentag (II)26. Mai 2016: Ein Tag mit entspanntem Programm<br />
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Durch meine Erfahrung mit vorangegangen Kirchentagen habe ich dieses Mal eines beherzigt: Nicht zu viele Veranstaltungen planen, flexibel sein und zu beachten, möglichst kurze Wegstrecken zwischen den verschiedenen Veranstaltungsorten vorliegen zu haben. So habe ich mir bewusst Zeit genommen, um in Ruhe die Katholikentagsmeile zu besuchen. Zuerst begann der Tag natürlich mit einem Gottesdienst. Meine Gruppe entschied sich für den Familiengottesdienst in der Propsteikirche St. Trinitatis. Da ich jetzt nicht unbedingt für die Messe im Freien war, war mir das recht. Im Moment bin ich in Münster ohnehin durch den außerordentlichen Ritus verwöhnt, insofern stellte ich auch keine allzu großen Ansprüche.<br />
Die Kirche selbst hat zwar das ein oder andere interessante architektonische Detail, aber allzu imposant fand ich sie jetzt nicht. Die Atmosphäre hat auf jeden Fall für ein Rosenkranzgebet ausgereicht. Die Messe hatte dann auch nur eine Stelle, die mich alles andere als begeisterte<sup>1</sup>, war aber im Großen und Ganzen ordentlich gefeiert, obwohl die für Fronleichnam typische Prozession fehlte.<br />
Bis zum Nachmittag hatte ich keine Veranstaltung, sodass ein ungestörter Aufenthalt auf der Kirchenmeile möglich war. Von der ist mir wenig in Erinnerung geblieben. Lediglich die katholischen Orden stachen ein wenig hervor, da sich diese wirklich vorstellen wollten und eben nicht allgemeine Themen aufgriffen, wie es bei sämtlichen Bistümern der Fall war. Trotzdem konnte man dort sicherlich ein wenig schöne Zeit verbringen.<br />
So blieb aber noch genug Zeit für etwas anderes. Anders, als ich es andernorts gelesen habe, wurde sehr wohl eine eucharistische Anbetung angeboten, und zwar von 12.00-20.30 Uhr in der <i>Alojs-Andritzki-Kapelle</i>. Zugegebenermaßen ist diese kleine Kapelle etwas abseits, aber immer noch sehr einfach von der Innenstadt aus zu erreichen. Die stillen Minuten in der Kapelle gehören für mich zu den schönsten Momenten des Katholikentages, unter anderem auch deswegen, weil meine Heimatgemeinde generell keine eucharistische Anbetung anbietet.<br />
Erst nach einiger Zeit musste ich mich zu einem Vortrag zum Thema "Ignatianische Exerzitien - ein Weg zur Freiheit". In einem vollgepackten Raum konnte der mit dezent schweizerischem Akzent redende Jesuit einen wundervollen Überblick über die von Ignatius von Loyola entwickelte Form der Exerzitien geben. Dabei gab es einen Rundumschlag zum Leben des Heiligen und dazu, was diese Form der Selbsterkenntnis von anderen Formen unterscheidet, wodurch gerade der christliche Gehalt der kontemplativen Meditation herausgestellt wurde. Selbst die kleinsten Anmerkungen zu Bibelstellen sog man förmlich auf, um auch ja nichts zu verpassen.<br />
Nach solch einer intensiven Veranstaltung war ich doch recht froh, den Abend nicht verplant zu haben.<br />
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<sup>1</sup>An dieser wurden auf Zettel Gebetsanliegen geschrieben. Daraufhin sollten diese zu Papierfliegern gefaltet und nach vorne zum Altar geworfen werden. Nette Idee - aber lasst so etwas bitte aus der Messe raus. Wobei ich eh für Familien- und Jugendgottesdienste einfach zu konservativ bin.Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-41410754545558267322016-06-05T12:00:00.000+02:002017-02-19T20:07:55.368+01:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
"Die Mühe ist das Gute" - gegen diese Meinung hat Thomas von Aquin in der <i>Summa theologica</i> die These gesetzt: "Das Wesen der Tugend liegt mehr im Guten als im Schweren"; "nicht also muss alles, was schwerer ist, auch verdienstlicher sein, sondern es muss auf solche Weise schwerer sein, dass es zugleich auch auf höhere Weise gut ist". Das Mittelalter hat von der Tugend etwas gesagt, das uns Landsleuten Kants nur schwer eingeht: Sie setze uns in den Stand, unserer natürlichen Neigung - Herr zu werden? Nein, so würde Kant formulieren; und uns allen liegt dieser Gedanke nahe. Nein, Thomas sagt: die Tugend vervollkommne uns dahin, unserer natürlichen Neigung zu <i>folgen</i>, auf die rechte Weise. Ja, die höchsten Verwirklichungen des Sittlich-Guten seien dadurch gekennzeichnet, dass sie mühelos gelängen - weil es zu ihrem Wesen gehöre, aus der Liebe hervorzugehen. Aber selbst bis in den Begriff der Liebe hinein ist jene Überwertung der Mühe und des Schweren noch wirksam.</blockquote>
Josef Pieper, <i>Muße und Kult</i> S.68fDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-34681425787108399972016-06-02T12:00:00.000+02:002016-06-02T12:00:21.290+02:00Der 100. Katholikentag (I)oder: <i>mein Katholikentag in fünf Etappen</i><br />
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25. Mai 2016: Anreise und die Eröffnung<br />
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Irgendein weiser Autor wird bestimmt einmal geschrieben haben, dass man eine natürliche Gliederung annehmen und verwenden soll. Wenn es keiner geschrieben hat, dann sei's drum: Ich mach's trotzdem und teile diesen Beitrag in fünf Teile oder Etappen.<br />
Nachdem ich bereits den Ökumenischen Kirchentag 2010 in München und den Katholikentag 2014 in Regensburg besuchte, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, auch in Leipzig dabei zu sein.<br />
Inhaltlich passiert am Eröffnungstag natürlich nicht viel, die Leute müssen ja erst einmal den Veranstaltungsort erreichen. So gibt es auch wenig zu erzählen, doch drei Eindrücke zur Eröffnungsfeier möchte ich teilen.<br />
Die musikalische Gestaltung, unter anderem durch die "Gospel Changes" organisiert, hat zwar grundsätzlich die Lieder des Katholikentag-Medleys gut interpretiert und auch etwas aus dem Titellied "Seht, da ist der Mensch" (dem ich textlich ansonsten nicht viel abgewinnen konnte) gemacht, aber zwei Lieder hat sie mir ein klein wenig kaputt gemacht. "Weite Räume meinen Füßen" und "Wenn wir das Leben teilen" gehören eigentlich zu den Liedern, die ich gerne höre. Das gilt jedoch nicht, wenn daraus eine Jazz-Pop-Variante<sup>1</sup> gemacht wird. Beide Lieder leben von einer grundsätzlich eher meditativ ausgerichteten Stimmung. Mitsingen wollte ich so bei weitem nicht.<sup>2</sup><br />
Überrascht hat mich hingegen der als "Ein musikalisches Geschenk" betitelte Beitrag: "Jauchzet dem Herrn, alle Welt" nach Felix Mendelssohn Bartholdy. Wunderbar gesungen, besinnlich, zum Beten anregend. Bei weitem der Höhepunkt des Abends. Deswegen hätte ich mir auch gewünscht, den Beitrag ans Ende der Veranstaltung gesetzt zu sehen, um mit diesem Hochgefühl den Abend der Begegnung zu beginnen.<br />
Da ich es versäumt habe, mir das folgende Ereignis in meinem Tagebuch zu notieren, muss ich jetzt in etwas vage Beschreibungen verfallen. Die ganze Veranstaltung gab es durchweg Applaus und das Publikum schien vorne bei den Sprechern größtenteils zuzustimmen. Nur eine Stelle fiel dabei völlig aus dem Rahmen. Einer der Sprecher (ich kann leider beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren, wer das gewesen sein müsste) ließ den Satz fallen: "Die Leute sollen sehen, dass wir nicht nur sonntags beten." Anstelle des sonst auftretenden Anstandsapplaus, oder gar eines Jubels, breitete sich eine Stille über den Platz, als stimme man der Aussage nicht zu. Ich kann immer noch keine Interpretation für diesen Moment liefern, aber auffällig war es auf alle Fälle.<br />
Ansonsten bot dieser Tag nur die üblichen Eindrücke einer größeren Veranstaltung: Reise, Schlafplatz finden und in Anspruch nehmen, etc. Diese sind natürlich nicht allzu relevant für ein Ereignis, das sich Katholikentag nennt. Also gehen wir schon zur nächsten Etappe über.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEcKLEgEtoHDBGfUhY49QF-8sTfvq6UozNDI7B6ZPiGeuld49_ngw83mxP3XxM302WTq2sZ8lL-WoMBgDd_OY-EdkvvZP9QqMGGf6ZldY-IqQX_0nOOGkqvfEch7_7nICVHChANotA7HEx/s1600/20160528_203211.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEcKLEgEtoHDBGfUhY49QF-8sTfvq6UozNDI7B6ZPiGeuld49_ngw83mxP3XxM302WTq2sZ8lL-WoMBgDd_OY-EdkvvZP9QqMGGf6ZldY-IqQX_0nOOGkqvfEch7_7nICVHChANotA7HEx/s320/20160528_203211.jpg" width="180" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ich finde es sehr kulant von den Leipzigern, <br />
extra für den Katholikentag ihre Ampeln<br />
anzupassen. Hier sieht man das grüne<br />
Männchen, das offensichtlich ein Messbuch<br />
durch die Gegend trägt</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGMMOm5Xj6iYbX_T5nMZB0mwiBeqV5yDUZHgitpdrVhyJPyk5ZvUH6HCWF4OojJYN7wWlySbuWe8onmxWIoWy0b7l_-ACrM12W8pOI9UXVequ_1E_7Zu-GyxW1pvlP6bWwi97zpQKo-kb-/s1600/20160528_203133.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGMMOm5Xj6iYbX_T5nMZB0mwiBeqV5yDUZHgitpdrVhyJPyk5ZvUH6HCWF4OojJYN7wWlySbuWe8onmxWIoWy0b7l_-ACrM12W8pOI9UXVequ_1E_7Zu-GyxW1pvlP6bWwi97zpQKo-kb-/s320/20160528_203133.jpg" width="180" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Und bei der roten Ampel gibt es sogar<br />
den Gekreuzigten zu sehen.</td></tr>
</tbody></table>
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<sup>1</sup>Der Autor übernimmt für die getätigte Einreihung keinerlei Gewähr.<br />
<sup>2</sup>Wobei die "Schuld" da auch bei mir liegen kann. Wenn man sich mal Versionen bei Youtube anhört, klingen die ähnlich, wie am beschriebenen Abend. Die mir bekannte Version gefällt trotzdem besser.Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-61218659085752186262016-05-31T19:00:00.000+02:002016-05-31T19:00:13.755+02:00HymnZum Ausklang des Marienmonats Mai hier ein Gedicht von Edgar Allan Poe in meiner eigenen Übersetzung:<br />
<div style="text-align: center;">
Morgens, mittags, im Dämmern stet,</div>
<div style="text-align: center;">
Maria!, hörtest du mein Gebet!</div>
<div style="text-align: center;">
Bei Freud und Pech, bei Glück und Joch,</div>
<div style="text-align: center;">
Mutter Gottes, bleib bei mir noch!</div>
<div style="text-align: center;">
Stund um Stund flog scheinend vorbei,</div>
<div style="text-align: center;">
kei' Wolk' deckt den Himmel dabei,</div>
<div style="text-align: center;">
Mein' Seel', sonst lässig sie sollt sein,</div>
<div style="text-align: center;">
Dein' Gnad' führt zu dir und dein.</div>
<div style="text-align: center;">
Nun, wenn der Sturm des Schicksals bricht</div>
<div style="text-align: center;">
Dunkel über mich und mei' Geschicht,</div>
<div style="text-align: center;">
Lass meine Zukunft strahlend schein',</div>
<div style="text-align: center;">
Mit süßer Hoffnung von dir und dein!</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
Das - viel bessere - Original möchte ich natürlich dem Leser nicht vorenthalten:</div>
<div style="text-align: center;">
At morn, - at noon, - at twilight dim,</div>
<div style="text-align: center;">
Maria! thou hast heard my hymn!</div>
<div style="text-align: center;">
In joy and woo - in good and ill -</div>
<div style="text-align: center;">
Mother of God, be with me still!</div>
<div style="text-align: center;">
When the hours flew brightly by,</div>
<div style="text-align: center;">
And not a cloud obscured the sky,</div>
<div style="text-align: center;">
My soul, lest it should truant be,</div>
<div style="text-align: center;">
Thy Grace did guide to thine and thee.</div>
<div style="text-align: center;">
now, when storms of fate o'ercast</div>
<div style="text-align: center;">
Darkly my present and my past,</div>
<div style="text-align: center;">
Let my Future radiant shine,</div>
<div style="text-align: center;">
With sweet hopes of thee and thine!</div>
Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-72889540891362396812016-05-29T12:00:00.000+02:002016-05-29T12:00:00.145+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
From Salerno come many of the traditions of the conferring of degrees which are still used in a large number of modern medical schools. Before receiving his degree, the candidate had to take an oath, of which the following were the principal tenets: "Not to contradict the teaching of his college, not to teach what was false or lying, and not to receive fees from the poor even though they were offered; to commend the sacrament of penance to his patients, to make no dishonest agreement with the druggists, to administer no abortifacient to the pregnant, and to prescribe no medicament that was poisonous to human bodies.</blockquote>
James J. Walsh, <i>Medieval Medicine</i>, Chapter 3, p. 15Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-46468864241808015842016-05-22T12:00:00.001+02:002016-05-22T12:00:14.297+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Hundert Schlachten zu schlagen und hundert Siege zu erringen, ist nicht ein Zeichen von Perfektion. Wer den Feind ohne Schlacht besiegt, versteht sich wirklich auf die Kriegführung.</blockquote>
Sun-Tzu, <i>Die Kunst des Krieges</i>Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-59804424734020787252016-05-15T12:00:00.000+02:002016-05-15T12:00:21.540+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Ja, aber das werde ich nie tun, weil <i>Schuld und Sühne</i>, das ist schon das Werk eines anderen. Man redet oft über die Regisseure in Hollywood, die literarischen Meisterwerke verunstalten. Ich habe nicht die Absicht, je so etwas zu tun. Ich lese eine Geschichte nur einmal. Wenn mir die Grundidee zusagt, übernehme ich sie, ich vergesse das Buch vollkommen und mache Kino. Ich wäre völlig außerstand, Ihnen die Geschichte von <i>The Birds</i> von Daphne du Maurier zu erzählen. Ich habe sie nur einmal, ganz schnell, gelesen. Was ich nicht verstehe, ist, dass jemandsich eines Werkes total bemächtigt, eines guten Romans, an dem ein Autor drei oder vier Jahre geschrieben hat und in dem sein ganzes Leben steckt. Man fummelt daran herum, verschreibt sich ein paar erstklassige Techniker, und schon ist man Kandidat für einen Oscar, während der Autor im Hintergrund verschwindet. An ihn denkt keiner mehr.</blockquote>
- Francois Truffaut, <i>Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?</i>, S. 60Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-88298744029256444582016-05-08T12:00:00.000+02:002016-05-08T12:00:25.177+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
<i>Ich glaube, dieses Zusammentreffen stört unsere Freunde, die Wahrscheinlichkeitskrämer. Es geht nicht um eine Unwahrscheinlichkeit, sondern um eine außergewöhnliche Situation. Sie ist der Gipfel an Außergewöhnlichem.</i></blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Es gehört in die Kategorie "altmodische Situationen" oder "veraltete Geschichten". Ich möchte Ihnen dazu eine Frage stellen: Weshalb ist es veraltet, eine Geschichte zu erzählen, eine Handlung zu verwenden? Ich glaube, an den französischen Filmen gibt es gar keine Handlung mehr.</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<i>Das ist kein Prinzip, aber es ist eine Tendenz, die man der Entwicklung des Publikums zuschreiben kann, dem Einfluss des Fernsehens, dem zunehmenden Übergewicht an dokumentarischen und journalistischen Stoffen in der Unterhaltungsindustrie. Alles das entfernt die Leute von der Fiktion und macht sie misstrauisch den alten Formeln gegenüber.</i></blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Das heißt, die Kommunikationsmittel haben sich derart entwickelt, dass wir dazu neigen, uns von der Handlung zu entfernen? Das mag sein, Ich bin selbst davon nicht frei, und ich würde heute auch einen Film lieber auf einer Situation als auf einer Geschichte aufbauen. </blockquote>
- Francois Truffaut, <i>Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?</i>, S. 199fDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-55194310601563880632016-05-01T12:00:00.000+02:002016-05-01T12:00:01.864+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Während sich dies und anderes zutrug..., ward Abraham durch das Gebot, seinen heißgeliebten Sohn Isaak zu opfern, versucht... Als wessen Gleichnis? Nun dessen, den der Apostel in den Worten nennt: "Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschonet, sondern ihn für uns alle dahingegeben" Darum mußte auch Isaak, wie der Herr sein Kreuz, selbst das Holz, auf das er gelegt werden sollte, zur Opferstätte tragen. Endlich ein letzter bezeichnender Zug.Was hatte, als Isaak nicht getötet werden sollte und der erhobene Arm des Vaters zurückgehalten wurde, jener Widder zu bedeuten durch dessen Schlachtung und sinnbildlich vergossenes Blut das Opfer vollendet ward? Als Abraham ihn sah, hing er mit den Hörnern in einem Dornstrauche. Wen anders also bildete er ab als Jesus, den die Juden vor seiner Opferung mit Dornen krönten? ... Und der Engel des Herrn rief Abraham abermals vom Himmel und sprach: "Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, weil du solches getan hast und hast deines geliebten Sohnes nicht verschont um meinetwillen, will ich dich wahrlich segnen und deinen Samen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und dein Same soll besitzen die Städte seiner Feinde und durch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden, weil du meier Stimme gehorcht hast." So ward jene Verheißung, im Samen Abrahams würden die Heidenvölker berufen werden, nach dem auf Christus hinweisenden Opfer auch noch durch einen Schwur Gottes bekräftigt.</blockquote>
Augustinus, Hans Urs von Balthasar (Hrsg.), <i>Der Gottesstaat</i> S.138Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-89198441553320718432016-04-24T12:00:00.000+02:002016-04-24T12:00:01.489+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
So darf man nicht sagen, daß , wenn Gute und Böse dasselbe Schicksal trifft, darum zwischen ihnen kein Unterschied sei, weil in ihrem Ergehen vielleicht kein Unterschied zu finden ist. Bei aller Gleichheit der Leiden bleiben die Leidenden doch ungleich, und mag auch die Plage dieselbe sein, sind doch Standhaftigkeit und Haltlosigkeit nicht dasselbe... Darum schmähen und lästern die Bösen Gott in derselben Trübsal, in der die Guten ihn anrufen und preisen. Nicht was, sondern wie jeder leidet, darauf kommt es vor allem an. Denn vom gleichen Lufthauch berührt, läßt der Kot abscheulichen Geruch, das Salböl lieblichen Duft aufsteigen.</blockquote>
Augustinus, Hans Urs von Balthasar (Hrsg.), <i>Der Gottesstaat</i> S. 108Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-81636014691367947742016-04-17T12:00:00.000+02:002016-04-17T12:00:17.758+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Only neither the villein nor the farm labourer did starve. It has never been an economic proposition for an owner of cattle to starve his cows, so why should an owner of slaves starve them?</blockquote>
T.H. White, <i>The Sword in the Stone</i>, p. 227Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-77971984922026953482016-04-10T12:00:00.000+02:002016-04-10T12:00:07.255+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Alles das war aber nicht der einzige Gewinn, den Perikles aus dem Umgang mit Anaxagoras zog. Wahrscheinlich lernte er auch von ihm, sich über jeden Aberglauben hinwegzusetzen, durch den bei Himmelserscheinungen so viele in Angst und Schrecken versetzt werden, weil ihnen die Ursachen unbekannt sind. Diese Unwissenheit ist schuld daran, dass man vor den höheren Gewalten so zittert und bangt. Davon befreit uns die Kenntnis der Natur, un zugleich begründet sie in uns, statt des törichten Aberglaubens, eine auf Vertrauen ruhende Gottesfurcht. [...]</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Mir scheint übrigens, dass beide, der Naturforscher wie der Wahrsager, recht haben konnten, da der eine die Ursache des Wunderzeichens, der andere aber dessen Bedeutung richtig angegeben hatte. Der Forscher hatte das Woher und Wieso, der Deuter Zweck und Sinn der Erscheinung zu untersuchen. Wer behauptet, dass die Auffindung der Ursache zugleich die Bedeutung aufhebt, bedenkt nicht, dass er mit den göttlichen Zeichen zugleich auch die künstlichen, von Menschen ersonnenen Zeichen Zeichen außer Wirkung setzt, wie zum Beispiel die Lichter von Feuersignalen, die Schatten der Sonnenuhren und dergleichen, alles Dinge, die eine bestimmt Ursache haben und dabei mit Absicht verfertigt sind, um irgend etwas zu bedeuten. </blockquote>
- Plutarch, <i>Große Griechen und Römer</i> - PeriklesDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-1556655586909193312016-04-03T12:00:00.000+02:002016-04-03T12:00:06.210+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Der König! Ich glaubte, er sei Philosoph genug, um zu begreifen, dass es in der Politik keinen Mord gibt. In der Politik, mein Lieber, Sie wissen es so gut wie ich, gibt es keine Menschen, sondern Ideen, keine Gefühle, sondern Interessen. In der Politik tötet man nicht einen Menschen, man beseitigt ein Hindernis, weiter nichts.</blockquote>
<br />
- Alexandre Dumas, <i>Der Graf von Monte Christo</i>, S.127Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-38706962055018090582016-03-27T12:00:00.000+02:002016-03-27T12:00:04.093+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
What in the twentieth century perhaps comes closest to the working-class revolution were the events in Poland of 1980-81: the revolutionary movement of industrial workers (very strongly supported by the intelligentsia) against the exploiters, i.e., the state. ANd this solitary example of a working-class revolution (if indeed it may be counted as such) was directed against a socialist state, and carried out under the sign of the cross with the blessing of the Pope.[...]</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
As for the so-called materialist interpretation of history, it has provide us with a number of interesting insights and suggestions, but it has no explanatory value. In its strong, rigid version, for which there is considerable support in many classic texts, it implies that social development depends entirely on the class struggle, which ultimately, through the intermediary of changing 'modes of production,' is determined by the technological level of the society in question. It implies, moreover, that law, religion, philosophy and other elements of culture have no history of their own, since their history is the history of the realtions of production. This is an absurd claim, completely lacking in historical grounds.</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
If, on the other hand, the theory is taken in a weak, limited sense, it merely says that the history of social struggles and conflicting interests, and that political institutions depend in part, at least negatively, on technological development and on social conflicts. This, however, is an uncontroversial platitude which was known long before Marx. THus the materialist interpretation of history is either nonsens or a platitude.</blockquote>
Leszek Kołakowski, <i>What is Left of Socialism</i>, zitiert aus Kołakowski, <i>Is God Happy?</i>, S.65ff<br />
<blockquote class="tr_bq">
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
</blockquote>
Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-72867329437609980882016-03-20T12:00:00.000+01:002016-03-27T22:02:19.949+02:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Seit der Enzyklika "Pascendi dominici gregis" von 1907, die dem "Modernismus" den Kampf angesagt hatte - "De falsis doctrinis modernistarum" -, waren "Modernismus" und Antimodernismus" zu Feldstandarten einer Geisterschlacht nicht nur im Katholizismus geworden. Den Antimodernisten ging es nicht einfach darum, die kirchlichen Dogmen(z.B. die "Unbefleckte Empfängnis") und die Prinzipien der klerikalen Hierarchie (z.B. die Unfehlbarkeit des Papstes) zu verteidigen. So haben es ihre Gegner gerne dargestellt und deshalb im Antimodernismus nichts anderes gesehen als eine gefährliche oder gar lächerliche Verschwörung von Dunkelmännern gegen den wissenschaftlichen Geist der Zeit, gegen Aufklärung, Humanismus und Fortschrittsideen jeglicher Art.</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Doch daß man Antimodernist sein konnte, ohne zum Obskuranten werden zu müssen, zeigt das Beispiel Carl Braig - ein scharfsinniger Kopf, der die unreflektierten Glaubensvoraussetzungen in den verschiedenen Spielarten der modernen Wissenschaftlichkeit aufdeckte; was sich glaubenslos und voraussetzungslos dünkte, das wollte er aus seinem "dogmatischen Schlummer" aufwecken. Die sogenannten Agnostiker, sagte er, haben auch einen Glauben, allerdings einen besonders primitiven und hausbackenen: den Glauben an den Fortschritt, an die Wissenschaft, an die biologische Evolution, die es angeblich so gut mit uns meint, an ökonomische und historische Gesetze... Der Modernismus sei, so Braig, "geblendet für alle, was nicht sein Selbst ist oder nicht seinem Selbst dient", die Autonomie des Subjektes sei zu einem selbstgezimmerten Gefängnis geworden. Braig kritisiert an der modernen Zivilisation die mangelnde Ehrfurcht vor dem unausschöpflichen Geheimnis einer Wikrlichkeit, deren Teil wir sind und die uns umgreift. Wenn der Mensch sich anmaßend in den Mittelpunkt stellt, so bleibt ihm am Ende nur noch ein pragmatisches Verhältnis zur Wahrheit: 'Wahr' ist, was uns nützt und womit wir praktischen Erfolg haben. Dagegen nun Braig: "Die geschichtliche Wahrheit, wie alle Wahrheit - am siegreichsten leuchtet hier die mathematische Wahrheit auf, die strengste Form der weigen Wahrheit - ist vor dem subjektiven Ich und ohne dasselbe... So wie das Ich der Vernunft die Vernünftigkeit der Dinge insgesamt ansieht, so sind sie nicht in der Wahrheit... und kein Kant ... wird das Gesetz abändern, das dem Menschen gebietet, sich nach den Dingen zu richten."</blockquote>
<br />
Rüdiger Safranski, <i>Ein Meister aus Deutschland - Heidegger und seine Zeit</i>, S30fDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-25890616773144882922016-03-14T12:00:00.000+01:002016-03-14T12:00:07.840+01:00Ethik2goLang ist's her, dass ich zum letzten Mal - abgesehen von den Zitaten am Sonntag - auf diesem Blog etwas veröffentlichte. Im Grunde blieb es anderthalb Monate still auf diesem Blog, was natürlich nicht sein darf. Verschiedenstes hat mich abgehalten, aber jetzt möchte ich doch wieder regelmäßig schreiben. So folgt jetzt auch keine Rezension, wovon nicht wenige noch ausstehen, sondern ein Kommentar, der mir schon etwas länger auf den Fingernägeln brennt.<br />
<br />
Ungefähr Ende Januar stieß ich das erste Mal auf eine neue Serie von <i>katholisch.de</i> mit dem Namen <a href="http://www.katholisch.de/video/serien/ethik2go">Ethik2go</a>. Natürlich tut es mir Leid, dass mein erster Post nach langer Funkstille ein kritischer sein muss, aber ich kann es auch nicht ändern.<sup>1</sup> Die grundsätzliche Idee ist dabei gar nicht einmal schlecht. In den kurzen Videos - zwei bis vier Minuten - werden ethische Fragen behandelt. Doch stellte ich mir gleich zu Beginn einige Fragen. Erstens: Warum wird ein Philosophieprofessor hinzugezogen und kein, wie es sich bei einer katholischen Internetseite schließlich anbieten würde, Moraltheologe? Das ist nicht zwingend ein Argument gegen die Qualität der Serie, ich habe mich lediglich über diesen Fakt gewundert.<br />
<br />
Viel bedeutender scheint mir die hauptsächliche Schwäche der Idee zu sein: Es werden in ihr konkrete Fragen behandelt. Dem ein oder anderen mag das schlüssig erscheinen, jedoch ergeben sich daraus verschiedene Probleme. Um eine gute Ethik präsentieren zu können, benötige ich entsprechend gute Grundlagen. Erst dann kann man zu nachvollziehbaren und auch nützlichen Schlussfolgerungen gelangen. Daran krankt beispielsweise ja auch der Utilitarismus, da er zwar für einige Dilemmata Handlungsfäden anbietet, letztendlich aber keine begründende Grundlage dafür bietet. Gerade bei einem Philosophieprofessor ist man auch erst einmal versucht zu fragen: Welchem Philosophen folgen Sie? Ob diese Personen nun eher Kant oder Aristoteles in ihrer Ethik zitieren wirkt sich merklich auf ihre Argumentation aus.<br />
<br />
So ergeben sich schnell zwei Schwächen des "to go"-Prinzips: Anstatt dem Zuschauer Prinzipien an die Hand zu geben, mit denen er sich selbst zu mannigfaltigen Themen Einstellungen bilden kann, macht man ihn davon abhängig, die teilweise recht ambivalenten Aussagen des Professors für bare Münze zu nehmen. Weiterhin werden komplexe Themen, wie zum Beispiel das der Organspende, in absurd kurzer Zeit abgearbeitet werden, sodass man maximal ein kurzen Einblick in ein Thema bekommt, worin man sich weiter einlesen müsste - konkrete Hilfe ist das dann aber widerrum nicht.<br />
<br />
Damit entstehen dann auch Phrasen, die aus meiner Sicht nicht genügend begründet werden, oder auch Sätze, deren Inhalt, wie im aktuellen Beitrag zu Organspende, man eher mit einem Kopfschütteln begegnet. Auch erinnere ich mich an ein Video aus dem Januar - es kann sein, dass die Videos nur eine entsprechend kurze Zeit gespeichert werden, zumindest fand ich das entsprechende Video nicht mehr -, in dem er unterschiedliche philosophische Traditionen danach unterschied, ob sie ihre Ethik auf Vernunft oder Emotion basieren. Dies bleibt als abstrakte Aussage stehen, sodass dem Zuschauer nicht einmal die Möglichkeit gegeben wird, sich weiter über diese Richtungen zu informieren. Vielmehr ist mir dabei aufgefallen - ich sage direkt im Voraus, dass ich ein Laie in diesem Gebiet und dem Irrtum damit auch schnell ergeben bin -, dass in meiner Erfahrung eigentlich keine philosophische Tradition existiert, die tatsächlich die Vernunft für die Emotion aufgegeben hätte. Ich kenne diese Dichotomie zwar - von den verschiedenen Strömungen der (deutschen) Literatur: die Aufklärung betonte die Vernunft, der Sturm und Drang die Emotionen, die Klassik wieder die Vernunft, die Romantiker wieder die Emotionen (stark vereinfacht, wohl gemerkt). Wo sich das jetzt genau in der Philosophie wiederspiegelt, wäre mir schleierhaft.<br />
<br />
<br />
<sup>1</sup>Anstatt ständig Entschuldigungen anzubieten, sollte ich wohl einfach mal zum Text kommen, oder?Der Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-67655177961390444232016-03-13T12:00:00.000+01:002016-03-13T12:00:07.664+01:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Gerne dien ich den Freunden,<br />
doch tue ich es leider mit Neigung,<br />
Und so wurmt es mir oft, daß ich nicht tugendhaft bin.<br />
Da ist kein anderer Rat, du mußt suchen sie zu verachten,<br />
Und mit Abscheu alsdann tun, wie die Pflicht dir gebeut.</blockquote>
Friedrich von Schiller über die Moralphilosophie KantsDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-73152391457753149372016-03-06T12:00:00.000+01:002016-03-06T12:00:12.078+01:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Aber wie eigenartig: Das Bewusstsein, das vorn der Freiheit eine Gasse bahnen will, betreibt hintenherum eine Art Freiheitsberaubung im großen Stil. Das Bewusstsein, das Freiheit will, scheint so genau wie nie zuvor darüber Bescheid zu wissen, von welchen gesellschaftlichen oder natürlichen Bestimmungsgründen das vermeintlich freie, spontane Handeln umzingelt ist. Das ist Modernität: Freiheitsverlangen und zugleich das Wissen um ein notwendiges Sein, wie es die Wissenschaften uns vorhalten; eine eigenartige Melange aus naiver Spontaneität und illusionslosem Zynismus. Die Zangenbewegung von Soziologie und Psychoanalyse beispielsweise lässt eigentlich keinen Raum mehr für Freiheit, in der Selbstinterpretation erscheinen wir als ökonomische Charaktermaske , als soziale Rolle und als Triebnatur - eine unaufhörliche Blamage für jedes Freiheitsbewusstsein. Trotzdem bleibt das Freiheitsverlangern lebendig, gerade auch bei denen, die sich gut darauf verstehen, ihre Spontaneität soziologisch und psychoanalytisch zu "hinterfragen". Vielleicht hängt das damit zusammen , dass das Freiheitsverlagnen den Mut und die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, übersteigt. Man will die Freiheit, alles mögliche zu tun, frei Bahn für die Bedürfnisbefriedigung, aber wenn es schlecht läuft, wenn es gilt, Folgelasten zu tragen, dann hat die diskursive Freiheitsberaubung ihre große Stunde: Man kann erklären , dass es so hat kommen müssen, und ist die Verantwortung los. Die entwickelte Kultur des Erklären-Könnens operiert in einer bedenklichen Grauzone: Die Übergänge vom Erklären zum Entschuldigen sind fließend. Man kann das nachträgliche Erklären-Können sogar schon an den Beginn einer Handlung setzen im Sinne einer präventiven Absolution für den schlechten Fall. Man antizipiert ihn und bereitet sich schon darauf vor, "es nicht gewesen zu sein".</blockquote>
Rüdiger Safranski, <i>Schopenhauer und die wilden Jahre der Philosophie</i>, S. 456fDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2288293957259907957.post-29173643903457648782016-02-28T12:00:00.000+01:002016-02-28T12:00:12.133+01:00Zitat am Sonntag<blockquote class="tr_bq">
Ich wuste, dass es eine Quelle war, weil man auf dem Grund das Wasser hervorsprudeln sah, aber sie war viel größer, als Quellen sonst sind. Sie war wie ein sehr großes rundes Bad, zu dem Marmorstufen hinunterführten. Das Wasser war glasklar und ich dachte, wenn ich hineingehen und baden würde, dann würde das den Schmerz in meinem Bein vielleciht ein wenig lindern. Aber der Löwe sagte mir, ich müsse mich zuerst ausziehen. Ich weiß nicht, ob er die Worte aussprach oder nicht.<br />
Ich wollte gerade sagen, ich könne mich nihct ausziehen, weil ich keine Kleider anhätte, als mir plötzlich einfiel, dass Drachen schlangenartige Lebewesen sind und dass Schlangen ihre Haut abwerfen können. Natürlich, dachte ich, das ist es, was der Löwe gemeint hat. Deshalb fing ich an mich zu kratzen und überall begannen die Schuppen abzugehen. Und dann kratzte ich ein wenig tiefer und statt der Schuppen ging plötzlich die ganze Haut ab, wie nach einer Krankheit oder wie bein einer Banane. Nach ein oder zwei Minuten stieg ich einfach aus der Haut heraus. Ich konnte sie neben mir liegen sehen. Sie sah ziemlich ekelhaft aus. Es war ein herrliches Gefühl. Ich ging hinunter in die Quelle um zu baden.<br />
Aber gerade als ich meine Füße ins Wasser stellen wollte, blickte ich nach unten und sah, dass sie so hart und rau und faltig und schuppig waren wie zuvor. Oh, das macht nichts, sagte ich mir. Das bedeutet nur, dass ich darunter noch einen kleineren Anzug anhabe und dass ich den auch noch ausziehen muss. So kratzte und riss ich also noch einmal und auch diese zweite Haut ging ausgezeichnet ab. Ich stieg heraus und legte sie neben die andere und ging zur Quelle hinunter zu meinem Bad. <br />
Aber genau dasselbe passierte wieder. Und ich dachte mir, meine Güte, wie viee Häute muss ich wohl noch ausziehen? Denn ich konnte es kaum erwarten, mir die Beine zu baden. Deshalb kratzte ich ein drittes Mal und riss eine dritte Haut ab, genau wie die beiden anderen, und stieg aus ihr heraus. Aber als ich mich im Wasser anschaute, wusste ich , dass es keinen Zweck gehabt hatte.<br />
Dann sagte der Löwe - aber ich weiß nicht, ober tatsächlich redete: 'Ich werde dich ausziehen müssen.' Ich hatte ziemliche Angst vor seinen Tatzen, das kann ich dir sagen, aber ich war inzwischen völlig verzweifelt. Deshalb legte ich mich einfach flach auf den Rücken und ließ ihn machen .<br />
Der erste Riss war so tief, dass ich dachte er ginge bis ins Herz. Und als er begann mir die Haut abzuziehen, da schmerzte es schlimmer als alles, was ich jemals gespürt habe. Ich konnte es nur deshalb aushalten, weil es sich so gut anfühlte, als das Zeug abging. Weiß du - es ist so, wie wenn man bei einer Wunde den Schorf abreißt. Es tut weh wie verrückt, aber es ist so schön, wenn man sieht, wie er abgeht. </blockquote>
C.S. Lewis, <i>Die Reise auf der Morgenröte</i> S. 92fDer Dumme Fuchshttp://www.blogger.com/profile/03002381238947056608noreply@blogger.com0