Donnerstag, 2. Juni 2016

Der 100. Katholikentag (I)

oder: mein Katholikentag in fünf Etappen

25. Mai 2016: Anreise und die Eröffnung

Irgendein weiser Autor wird bestimmt einmal geschrieben haben, dass man eine natürliche Gliederung annehmen und verwenden soll. Wenn es keiner geschrieben hat, dann sei's drum: Ich mach's trotzdem und teile diesen Beitrag in fünf Teile oder Etappen.
Nachdem ich bereits den Ökumenischen Kirchentag 2010 in München und den Katholikentag 2014 in Regensburg besuchte, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, auch in Leipzig dabei zu sein.
Inhaltlich passiert am Eröffnungstag natürlich nicht viel, die Leute müssen ja erst einmal den Veranstaltungsort erreichen. So gibt es auch wenig zu erzählen, doch drei Eindrücke zur Eröffnungsfeier möchte ich teilen.
Die musikalische Gestaltung, unter anderem durch die "Gospel Changes" organisiert, hat zwar grundsätzlich die Lieder des Katholikentag-Medleys gut interpretiert und auch etwas aus dem Titellied "Seht, da ist der Mensch" (dem ich textlich ansonsten nicht viel abgewinnen konnte) gemacht, aber zwei Lieder hat sie mir ein klein wenig kaputt gemacht. "Weite Räume meinen Füßen" und "Wenn wir das Leben teilen" gehören eigentlich zu den Liedern, die ich gerne höre. Das gilt jedoch nicht, wenn daraus eine Jazz-Pop-Variante1 gemacht wird. Beide Lieder leben von einer grundsätzlich eher meditativ ausgerichteten Stimmung. Mitsingen wollte ich so bei weitem nicht.2
Überrascht hat mich hingegen der als "Ein musikalisches Geschenk" betitelte Beitrag: "Jauchzet dem Herrn, alle Welt" nach Felix Mendelssohn Bartholdy. Wunderbar gesungen, besinnlich, zum Beten anregend. Bei weitem der Höhepunkt des Abends. Deswegen hätte ich mir auch gewünscht, den Beitrag ans Ende der Veranstaltung gesetzt zu sehen, um mit diesem Hochgefühl den Abend der Begegnung zu beginnen.
Da ich es versäumt habe, mir das folgende Ereignis in meinem Tagebuch zu notieren, muss ich jetzt in etwas vage Beschreibungen verfallen. Die ganze Veranstaltung gab es durchweg Applaus und das Publikum schien vorne bei den Sprechern größtenteils zuzustimmen. Nur eine Stelle fiel dabei völlig aus dem Rahmen. Einer der Sprecher (ich kann leider beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren, wer das gewesen sein müsste) ließ den Satz fallen: "Die Leute sollen sehen, dass wir nicht nur sonntags beten." Anstelle des sonst auftretenden Anstandsapplaus, oder gar eines Jubels, breitete sich eine Stille über den Platz, als stimme man der Aussage nicht zu. Ich kann immer noch keine Interpretation für diesen Moment liefern, aber auffällig war es auf alle Fälle.
Ansonsten bot dieser Tag nur die üblichen Eindrücke einer größeren Veranstaltung: Reise, Schlafplatz finden und in Anspruch nehmen, etc. Diese sind natürlich nicht allzu relevant für ein Ereignis, das sich Katholikentag nennt. Also gehen wir schon zur nächsten Etappe über.
Ich finde es sehr kulant von den Leipzigern,
extra für den Katholikentag ihre Ampeln
anzupassen.  Hier sieht man das grüne
Männchen, das offensichtlich ein Messbuch
 durch die Gegend trägt
Und bei der roten Ampel gibt es sogar
 den Gekreuzigten zu sehen.


























1Der Autor übernimmt für die getätigte Einreihung keinerlei Gewähr.
2Wobei die "Schuld" da auch bei mir liegen kann. Wenn man sich mal Versionen bei Youtube anhört, klingen die ähnlich, wie am beschriebenen Abend. Die mir bekannte Version gefällt trotzdem besser.

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