Montag, 24. August 2015

Kurzkritik: Die Abschaffung des Menschen - C.S. Lewis

Werke wie diese müssten in der heutigen Zeit Standardliteratur für jeden sein. Eigentlich hatte ich mir "The Abolition of Man" nur zu Gemüte geführt, weil ich ein wenig Zeit hatte und kein anderes Werk in dieser Länge zur Hand war. Allerdings erwies es sich als Kunstgriff, denn, obwohl ich es bereits im verflossenen Jahre las, entfiel mir der zeitnahe Inhalt völlig. Nicht zuletzt durch die Anerkennung durch Mortimer J. Adler als "Großes Buch" und die Erwähnung durch Ratzinger in "Wendezeit in Europa" wurde mir dieser Status wirklich bewusst.
Dabei beginnt das ganze etwas befremdlich - als Rezension. Lewis nimmt sich das vor, was er "The Green Book" nennt. Exemplarisch zeigt er hier moderne Fehler auf, wobei er sich bis zum Ende in ein enthusiastisches Plädoyer für das Tao steigert - so lautet  des Autors Allgemeinbegriff für die gesammelten Moralvorstellungen der Welt. Sehr bewusst nennt er sie nicht christlich oder westlich, er macht hingegen viel mehr auf die Universalität dieser Ansichten aufmerksam.
So muss manch einer sich vielleicht durch den ersten Teil kämpfen, gelangt er dann aber zu "Men without Chests", wo zuvor sanft angedeutete Punkte zu ihrer letzten Konsequenz gebracht werden. Der moderne Mensch sei darauf fixiert, stets rational zu sein und sich nicht durch die Emotionen fehl leiten zu lassen. Für Lewis ist aber Realität, dass für einen jeden solchen Narren mindestens drei gibt, bei denen es unmöglich ist, irgendeine Regung hervorzurufen. Wir tauschen unser Menschsein ein und sind dabei nicht einmal schlüssig in unserer Argumentation, wie der geniale Lewis hier aufzeigt. Denn Kritik am Tao ist nur für jene möglich, die das Tao angenommen haben.
Nicht zuletzt die mannigfaltigen Referenzen zu etlichen Werken, die seine Ansicht stützen, müssen Adler dazu bewogen haben, dieses Werk in jene Reihe aufzunehmen.

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