Freitag, 8. Januar 2016

Star Wars Monopoly

Man möchte meinen, in der großen weiten Welt gäbe es wichtigere Probleme. Für manch einen Star Wars - Fan  sieht das anders aus, sodass man sich selbst noch Probleme anschaffen muss. Zum Beispiel: Rey, die Hauptfigur des neuen Star Wars - Filmes gespielt von Daisy Ridley, taucht nicht als Spielfigur in der neuen Star Wars-Variante des altbekannten Spieleklassikers "Monopoly" auf. Der Vorwurf des Sexismus ist heute ja im Allgemeinen schnell ausgesprochen, so ließ man auch hier nicht lange auf sich warten. Wer jedoch ein wenig den Kontext betrachtet, kann darüber nur den Kopf schütteln.

Ich selbst besitze das Spiel nicht, muss also meine Beobachtungen auf die Amazon-Seite beschränken. Doch schon diese verrät mir zwei Dinge: Erstens, Monopoly wird nun durch die Einführung von zwei Seiten, der hellen und der dunklen Seite, bereichert. Zweitens wird die eine Seite durch Luke Skywalker und Finn und die andere durch Darth Vader und Kylo Ren dargestellt. Offensichtlich bezieht man sich also auf die unterschiedlichen Anhänger von Jedi und Sith. Wer den Film gesehen hat, fragt sich, warum nicht Rey diese Rolle einnimmt. Die Lösung findet sich im Veröffentlichungsdatum: Dieses war der 3. September des vergangenen Jahres, also Monate vor dem Film. Interessanterweise sollte es sehr bewusst so angelegt werden, dass Finn als der neue Jedi scheine. Sowohl das Poster als auch die Trailer zeigen nur Finn mit einem Lichtschwert. Wenn ich ein wenig spekulieren darf, durfte man wahrscheinlich diese kleine Tatsache nicht spoilern - tatsächlich hat sie mich beim Film dann auch überrascht.

Und, wer hätte es gedacht, die Macher des Spiels antworteten mit genau der Begründung, die ich mir alleine durch Spekulation erschlossen habe. Fairerweise wird diese Antwort im Artikel auch wiedergegeben.

Was mich aber wirklich frustriert, sind die Kritiker. Wie häufig sich schon Leute über diese Tatsache ohne Reflexion echauffierten, nur um im nächsten Satz zu sagen, man halte ohnehin nichts von Monopoly1. Bei manchen klingt es gar, als hinge die Erlösung der Welt von der Abschaffung Monopolys ab.

Sexismus - genauer: Misogynie - ist eine schlechte Sache, sicherlich. Genauso aber auch das Unterstellen von unlauteren Motiven. Dabei handelt es sich um etwas, was heutzutage selten bis gar nicht angeprangert wird, obwohl es, aus meiner Erfahrung fast flächendeckend vorhanden ist und schädlich ohne End wirken kann.

1Ich selbst halte nicht allzu viel von Monopoly, das hängt aber mehr mit meiner Tendenz zusammen, bei diesem Spiel abgezogen zu werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen